Christentum heißt jemandem folgen. Es ist nicht in erster Linie
eine Lehre, der man folgt. Das kommt später. Das erste, was die
Apostel entdeckten, war Jesus, und dieser Jesus nahm sie gefangen und
veränderte ihr Leben. Gott kommt zum Menschen durch den Menschen.
In diesem Fall geschah der Anfang durch den Menschensohn. Dieses Gesetz
scheint Gott im Lauf der Geschichte der Kirche weiter zu führen.
Die großen Heiligen haben in ihrem Umkreis große Heilige
angezogen und erzeugt. So war es mit Franziskus von Assisi heiligen Klara
oder mit Don Bosco und Domingo Savio oder mit St. Ignatius und Franziskus
Xaverius. Als guter Baske war er ein Dickschädel, aber einmal erobert,
war er ganz erobert und wurde sich klar, "mit diesem Mann erobere ich
einen ganzen Kontinent". Er hat sich nicht getäuscht: der Kontinent,
den Franz Xaver eroberte, war Indien. Aber was wäre Franz Xaver
ohne Ignatius gewesen? Und was Ignatius ohne Franz Xaver? Beide wurden
gemeinsam in der Hand Gottes benutzt für ein großes Werk der
Evangelisierung.
Diese Geschichte wiederholt sich auch in Schönstatt. Wir kennen
die Geschichte des 18. Oktober, deren Träger Pater Kentenich und
die Heldensodalen sind. Am Ursprung Schönstatts steht nicht ein
einsamer Gründer. Neben ihm stand die erste Generation, und ihr
Josef Engling. Was wäre Pater Kentenich ohne Josef Engling gewesen?
Und was Josef Engling ohne Pater Kentenich? Die großen Persönlichkeiten
ziehen große Persönlichkeiten an und erzeugen große
Persönlichkeiten.
(aus: P. Juan José Riba, Verbündete, Editorial Patris
Argentina, S. 8/9)
Ihr Leben erzählt die Geschichte des Liebesbündnisses
Die geistlichen Söhne Pater Kentenich, in seiner Schule zu einem
beispielhaften christlichen Leben gereift, werden zu Zeugen für
ihn. Das Leben derjenigen, die Schönstatt exemplarisch gelebt haben
wird zum Zeugnis für eine Spiritualität, die darin ihre Tragfähigkeit
beweist; ihre Biographie buchstabiert das Liebesbündnis Schönstatts
und erzählt von dem, der sie zu ihrem Ideal geführt hat, je
individuell, und dem sie verdanken, was sie erreicht haben – neben Gott
und der Gottesmutter ist es der Gründer Schönstatts. Die "Schmuckstücke" in
der "Sammlung Schönstatt" stellen das Meisterstück in die Mitte.
Mit jedem der geistlichen Söhne und Töchter Pater Kentenichs,
die bereits seliggesprochen sind oder deren Verfahren in unterschiedlichen
Stadien laufen, fällt auch Licht auf den Gründer, erhält
sein Konzept des "neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft", des freien,
starken und missionarischen Menschen ein Gesicht und eine Geschichte.
Das Leben von Karl Leisner, des ersten seliggesprochenen Schönstätters,
wie das der sechs Schönstätter "auf dem Weg zur Ehre der Altäre" – Sr.
Emilie, João Pozzobon, Mario Hiriart, Gertraud von Bullion, Joseph
Engling, Franz Reinisch - , und vieler anderer "Meisterstücke" Schönstatts,
die für Schönstatt, für einzelne Länder oder Gliederungen
oder Personen etwas bewegt haben, buchstabieren das Liebesbündnis
immer neu, immer anders, immer echt: Sie zeigen dass es einen Menschen
umwandeln kann. Es ist eine Geschichte von individuellen Persönlichkeiten
mit einer einmaligen Sendung, ihrem je eigenen Hintergrund, den Stärken
und Schwächen ihrer Mentalität und Persönlichkeit, die
die Geschichte Schönstatts geschrieben haben.
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